Rittergut Gärtitz - Historisches um Döbeln
Georg v. Polenz / Polentz ist wohl mit einer der bedeutensten Vertreter der Familie v. Polentz. Er war Landkomthur des Deutschen Ordens in Ostpreußen, Bischof von Samland und Pomesanien und erster evangelischer Bischof.
Die erste evangelische Predigt hielt Polentz zu Weihnachten 1523 im Königsberger Dom und leitete damit die Reformation in Ostpreußen ein. Vorausgegangen war dem die Begeisterung des Hochmeisters des Deutschen Orden Albrechts von Brandenburg für die Lehren Martin Luthers.
Georg v. Polentz wurde im Meißnischen 1478 wahrscheinlich als Sohn des Jobst v. Polentz und der Doroteha v. Kariss in Porschnitz nach 2 älteren Brüdern geboren. 1496 wird er in den Matrikeln der Leipziger Universität als "Georgius polencz de Gerticz prope doblen" erwähnt, die Angabe von Gärtitz als Geburtsort ist vermutlich falsch. Wahrscheinlich ist aber, das Fritzsche v. Polentz auf Gärtitz sein Onkel war.
Georg v. Polentz wurde Geheimschreiber am päpstlichen Hof. Während des Venedigerkrieges 1508-9 war er im Kriegsdienst, 1511 trat er in den Deutschen Orden ein und wurde vom Hochmeister Albrecht von Brandenburg in diplomatischen Sendungen verwandt. 1516 wurde er Hauskomthur von Königsberg. Während der Abwesenheit des Hochmeisters Albrecht von Brandenburg vertrat er Ihn als Regent des Deutschen Ordens und obersten Kanzler des Landes Preussen. Seit 1924 wirkte er für die Säkularisierung des Ordenslandes. Georg v. Polentz heiratete Katharina v. Wetzhausen und nach deren Tod Anna v. Heydeck. Sein Sohn Theophil v. Polentz war Erbherr auf Schönberg , Langenau , Rosenberg und Belschwitz. Langenau / Legowo bei Rosenberg / Susz und Freystadt / Kisielice in Westpreußen blieb bis Mitte des 19. Jahrhunderts im Familienbesitz.
Georg v. Polentz starb am 28. April 1550 und wurde in Königsberg im Dom beigesetzt, wo es auch lange Zeit einen Epitaph für ihn gab mit folgender Inschrift:
Saxum hoc Praeculis ossa Sambiani
Claudit, Nomen ei fuit Georgi,
Qui de stirpe satus Polentiana,
Montrans stemata Misniae vetusta,
Illustrem peperit sibi et perennem
Virtutum studi artiumque famam.
Has propter Latias adivit urbes.
Praestans eloquio et fidelitate
Romae Praesule Julio secundo
Scribae munere functus, inque causis
Legatus gravibus subinde missus,
A te Maximiliane Prime Caesar,
Sub quo militian diu secutum,
Alberto Duce Prussiae magistro,
Elegit Marianus ordo fratrem.
Posthaec praeditus Insula Pedoque
Christi pavit oves, salubris herbae
Montrans pascua laetiora Pastor,
Ductu atque auspiciis tuis Luthere.
Factus deinde maritus est Pateque.
Vitae curriculo suae peracto,
Coelestem in Patriam receptus, annos
Cum Septem decies duosque haberet,
Folelix in gremio Dei quieseit.
Obiit A. 1550 d. 28. April.