Rittergut Gärtitz - Historisches um Döbeln

Zur Erinnerung - Schloss Schweta bis 1953

Schloss Schweta bei Technitz

Das romantische Schloß Schweta (früher auch Zwethe, Szunth, Sueth, Swete) lag am Zusammenfluss von Freiberger Mulde und Zschopau 5 km westlich von Döbeln und war ein Renaissancebau von rechtwinkligen Grundriss. Über dem Tor befanden sich die Wappen der Pflugk, Honsberg und Krostewitz. Ein prächtiger Kamin aus Elbsandstein aus dem Schloß Schweta mit acht Wappenschildern (Darstellung einer Ahnenprobe) steht heute im Museum der Burg Mildenstein in Leisnig.

 

Schon 1284 wurde Schweta als Herrensitz erwähnt. Schweta gab einer markgräflichen Vasallenfamilie den Namen, die in Urkunden 1286, 88 und 90 auftritt. 1328 wurden als Besitzer die v. Maltitz genannt. 

 

Im Lehnsregister von 1435 besitzen die v. Honsberg Schweta und Ziegra als burggräfliches Lehen. Im selben Jahr beanspruchen die Burggrafen von Meissen Schweta gegenüber den Markgrafen als ihnen zuständiges Lehn. Rittergut mit Schloß und Wirtschaftshof gehörten bis Ende des 16. Jahrhunderts den Geschlecht v. Honsberg, das mit Hans und Eustachius v. Honsberg erlosch.

 

1604 und 1617 wurde Anton v. Wallwitz als Besitzer von Schweta genannt. Von ihm ging es an Caspar v. Schönberg auf Zschochau über. Caspar Joachim v. Schönberg folgte seinem Vater in dem Besitz des Gutes 1647. Nach seinem Tod 1705 ging das Gut an seinen Sohn Hans Caspar v. Schönberg über, der es 1727 an Hans Friedrich Gottlob v. Metzsch verkaufte. Wilhelm Heinrich v. Metzsch verkaufte das Gut 1833 an den Kaufmann Barchwitz aus Dresden. In Folge gehörten Rittergut und Schloß bürgerlichen Besitzern: Die Namen sind 1846 Hensel, dann Hermann, Cordes und Möhring.

 

Das Rittergut hatte Collatur über Kirche, Pfarre und Schule Technitz. In der Kirche in Technitz befand sich eine große Glocke von 1615 mit einer Widmung des Anton v. Wallwitz auf Schweta und seiner Frau Margaretha und weiterhin ein Todenschild des Hans v. Honsberg auf Holz mit den Wappen der Honsberg.

 

1920 hatte das Rittergut eine Größe von 208 ha und Grundstücke in den Fluren Technitz, Wöllsdorf, Möckwitz; Pischwitz und Limmritz. Auf dem Rittergut Schweta gab es eine Spiritus- und Presshefenfabrik.

 

Schweta gehörte als schriftsässiges Rittergut verwaltungsrechtlich erst zum Amt Meißen, ab 1558 zum Amt Leisnig und ab Mitte des 19. Jahrhunderts zur Amtshauptmannschaft Döbeln.

 

Das Schloß teilt das Schicksal der Gebäude in Sachsen, die nach der Bodenreform für immer verloren gingen. Nach 1945 wurde es geplündert und am 28.12.1953 erfolgte mit 86 Sprenglöchern die erste Sprengung der Ruine des ehemaligen Herrenhauses auf dem Gutshof der LPG Schweta. Es folgten zwei weitere Sprengungen. Das Abbruchmaterial sollte für den Bau des neuen Schweinestalls für 1300 Schweine verwendet werden (Döbelner Chronik). So ging dieses Kleinod für immer verloren.

 

Heute stehen nur noch Teile des Kellers.



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